Hallo David,
Wie versprochen eine Zusammenfassung von unserer Reise:
Ich war mit meiner Familie mit dem Auto unterwegs und kann dieses Land nur weiterempfehlen - auch als Familienurlaubsziel.
Anreise:
Eigentlich wollte ich per Fähre über Odessa anreisen. Bei der Hinfahrt war das Schiff in Revision weshalb ich den klassischen Weg über die Türkei gewählt habe. Wenn man aus Deutschland anreist kann die Fähre durchaus interessant sein – Voraussetzung ist allerdings man ist sehr sehr flexibel. Feste Termine gibt es nicht und buchen muss man vor Ort (Reservierung geht nur für die Hinfahrt Ilichevsk-Batumi). Die Rückfahrt kann man nur vor Ort in Batumi buchen. Deswegen hier die Kontaktadressen:
Mehr Info - Einreisen mit dem Auto >>>
Zur Anfahrt über die Türkei (Ancona- Igoumenitsa):
Fast nur Autobahn bis zur georgischen Grenze. Die Autobahn ist in Griechenland durchgängig und fast besser als in Deutschland (insbesondere der neue Abschnitt ab Igoumenitsa ). Zwischen griechisch/türkischer Grenze wird’s dann ein wenig schlechter aber geht immer noch zügig. Auch das Stück zwischen GEREDE und SAMSUN ist gut ausgebaut und wird sicher in ein - zwei Jahren komplett 2-spurig sein. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt und wesentlich mehr Zeit eingerechnet. Deswegen haben wir uns für die Rückfahrt auch wieder für die Türkei-Route entschieden, da die Abfahrt der Fähre nicht klar war und meine Kinder zur Schule mussten. Außerdem ist ein Zwischenstop in Istanbul immer interessant. Mit der Fähre muss man auch mehr Zeit einplanen (allein für die Überfahrt 32-42h).
Batumi:
In Batumi kann ich wirklich das Hotel Sputnik empfehlen (liegt über Batumi mit einer Super Sicht – ist zwar noch ein bisschen Russisch aber wirklich Super Service und Swimming Pool!):
http://www.hotelsputnik.com
info@hotelsputnik.com
+995 22276063
+995 77219111
+995 222 76396
Die haben jetzt auch an der Rezeption jemand der Englisch spricht (Anna).
Batumi ist ein Badeort der sehr viel in den Tourismus investiert (bei uns war sogar Chris de Burgh) und von wo aus herrliche Ausflüge ins Ajara Gebirge möglich sind. Das Delphinarium ist fertig und die Delphine auch schon da und für die Öffentlichkeit leider erst nächstes Jahr zu besichtigen (wir hatten unsere „Connections“ und durften schon rein).
Ansonsten gibt’s noch den Botanischen Garten der auch sehr sehenswert ist. Er erstreckt sich über mehrere ha und man sollte einen ganzen Tag einplanen um alles zu sehen.
Strände sind Steinstrände aber wunderschön. Richtung Poti wird’s dann sandig.
Von Batumi sind wir dann ins Ajara Gebirge um über Akhaltsikhe nach Wardzia zu fahren. Die Strecke Batumi- Akhaltsikhe ging ans Limit meines Multivans . Die 20km vor und die 20km nach der Passhöhe sind eher was für echte Allradler (oder russische Autos). Ansonsten aber eine Super schöne Strecke und auch wenn es Mühsam war würde ich es immer wieder so angehen (auch wenn meine Georgier ein wenig beunruhigt waren). Zeitmäßig sollte man einen Tag bis nach Akhaltsikhe einplanen und auf der Seite von Batumi ruhig mal einen Abstecher zu einem Gebirgsbach wagen um in den Gumpen zu baden (z.B.: JoJo ähnelt durchaus Korsika). Wir waren noch 4h Stunden blockiert weil ein LKW bei einer Flussdurchfahrt steckengeblieben ist. Ein guter alter Armee-Kamaz hat ihn dann rausgezogen.
Wardzia:
Die Strecke nach Wardzia ist jetzt komplett gut ausgebaut (bis auf ein kurzes Stück von ca. 5km, das noch in Arbeit ist). Dass man aber auf georgischen Strassen vor Schlaglöchern nie gefeit ist, ist bekannt.
In Wardzia selbst gibt es zwar noch die Mönche aber von Führungen haben wir nichts mitbekommen (war auch ohne Führung interessant genug). Dafür kann man auf dem Parkplatz nach der Brücke in einem kleinen Pinienwald campen.
In der Gegend sind wir dann auch wieder länger geblieben. Übernachtet haben wir in Borjomi und zwar in einem Gästehaus (Nick & George – mit der Hausherrin Maja – wirklich sehr sehr gastfreundlich wenn auch preismäßig wirklich nicht ohne – Preis hat durchaus Hotelniveau). Maja hat uns und unsere Kinder wirklich sehr herzlich aufgenommen. Hat Pferde, Sauna und Ihr Mann ist Ranger im Nationalpark.
Borjomi:
Die Ranger Station im Borjomi-Nationalpark ist überhaupt die erste und beste Anlaufstation. Liegt von Akhaltsikhe aus kurz vor der Ortseinfahrt auf der linken Seite ein wenig versteckt). Ist organisiert wie in Amerika mit Registrierung wer rein- und rausgeht. Die Ranger dort sind überaus hilfsbereit, organisieren Unterkunft und Touren (zu Fuß und zu Pferd) mit Führern. Touren auch mehrtägig wobei man sich alles von Taschenlampe bis Schlafsack alles vor Ort ausleihen kann!!!
Tiflis:
Zu Tiflis muss ich nichts hinzufügen, da es sicherlich genug Reiseführer hierüber gibt . Das einzige was ich noch empfehlen könnte wäre das Hotel Muza , das etwas außerhalb sehr ruhig an der frischen Luft liegt (mit eigenem Park an der Auffahrt zum Badesee über Tiflis). Das Hotel wird von einem bekannten georgischen Künstler (frag mich nicht nach dem Namen) geführt und ab und zu gibt es auch Ausstellungen. Preislich auch OK.
Dmanisi:
Ist ca. 100km von Tiflis Richtung AZ/Bolnisi entfernt und gut mit dem Auto erreichbar.
Kaukasus:
Danach sind wir in den Kaukasus. Wir haben in Gudauri halt gemacht, weil unsere Bekannten hier uns Ihre Ferienwohnung geliehen hatten. Muss aber sagen, dass dies meiner Ansicht nach die bessere Lösung ist; Ich war vor einigen Jahren auch schon auf dem Kazbegi und damals in Stepansminda und hier ist die Auswahl deutlich schlechter. Von Gudauri gibt’s Marschroutka aber auch locals die Ihre Dienste mit eigenem PKW oder Jeep anbieten und man ist hier viel flexibler und nicht nur auf den Kazbegi fixiert.
Die alte Heerstarsse ist gut ausgebaut nur die 5km vor und nach der Passhöhe sind im schlechten Zustand. Die Grenze ist zur Zeit offen und ich denke dass angesichts des zunehmenden Transitverkehrs hier sich auch noch etwas verbessern wird.
So das war’s – wir sind gerade auf dem Heimweg :-(
Von meiner Seite nochmals Danke für deine Hilfe und die Info’s auf Deiner Seite. Zum einen weil für die Reiseziele, die ich schon kannte wertvolle Zusatzinfo’s da waren (Anfahrt etc.) und meine Familie von daheim aus schon erste Eindrücke gewinnen konnte. Zum anderen weil auch viele Sachen dabei sind, von denen selbst meine georgischen Freunde nichts wussten.
C. D. August -2010